Blutegel-Therapie
Die Blutegel-Therapie gehört zu den ältesten Heilmethoden der überlieferten Medizingeschichte. Sie kann bei vielerlei entzündlichen Prozessen erfolgreich eingesetzt werden.
Kleiner Egel – große Wirkung
Während des Saugvorgangs gibt der Blutegel seinen Speichel in die Wunde ab. Der Speichel verfügt über viele Inhaltsstoffe, von denen nur einige erforscht sind. Die bekanntesten sind das Hirudin, welches gerinnungshemmend wirkt, sowie das Histamin, welches für eine Gefäßerweiterung, also eine Erhöhung der Durchblutung, an der Bissstelle sorgt. Unter anderen befinden ist noch weitere Substanzen im Blutegelspeichel, welche antientzündlich wirken oder z.B. das zusammenklumpen der Thrombozyten verhindern. Die schmerzstillende Wirkung des Egelbisses wird dadurch erreicht, dass diese vielfältigen Substanzen bewirken, dass der Lymphfluss wieder angeregt wird.
In den letzten Jahren werden immer mehr natürlichen Heilverfahren bei Menschen und Tieren eingesetzt. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die Blutegel-Therapie erfolgreich eingesetzt wird. Der Vorteil der “kleinen Vampire“ liegt dabei klar auf der Hand. Im Gegensatz zu oral eingenommenen Schmerzmitteln wirken sie mit ihren medizinischen Eigenschaften dort, wo sie gebraucht werden. Somit werden andere Organe wie z.B. die Nieren oder die Leber nicht belastet.
Der Biss des Blutegel wirkt wie ein kleiner Aderlass (während des Bisses und in der Zeit danach, aufgrund der Nachblutung). Er fördert den venösen Abfluss des Blutes und regt den Lymphstrom an. Er hat eine entzündungshemmende und antibiotische Wirkung. Bei akuten Beschwerden setzt die schmerzlindernde Wirkung sehr schnell ein, der erkrankte Bereich entspannt sich und die Beweglichkeit wird wieder hergestellt. Bei chronischen Erkrankungen wie z.B. Arthrose ist oftmals nicht das veränderte Gelenk für den Schmerz verantwortlich, sondern das umliegende Weichteilgewebe. Durch Schonhaltungen verkleben z.B. die Faszien der Muskeln und sorgen für eine Einschränkung der Beweglichkeit und der Durchblutung. Der Egel-Biss sorgt für eine bessere Zellernährung des erkrankten Gebiets. Daher ist die Anwendung der Egel auch bei allen degenerativen Prozessen sehr zu empfehlen.
Bei welchen Erkrankungen kann der Blutegel eingesetzt werden?
Der Blutegel kann immer dann eingesetzt werden, wenn “irgendetwas“ mit der Durchblutung nicht stimmt, sich also entweder zuviel Blut in einem Bereich befindet und nicht abfließen kann (z.B. bei Hufrehe) oder zu wenig Durchblutung in einem Bereich stattfindet, wie z.B. beim Hufrollen-Syndrom oder bei Arthrosen.
Bei folgenden Erkrankungen hat sich die Blutegel-Therapie bereits erfolgreich bewährt: Abszesse, Arthrosen, Eiterungen, Einschuss, Ekzeme, Hämatome, Hufknorpelverknöcherung, Hufrehe, Hufrollen-Syndrom (unterstützend), Huflederhautentzündung, Kniegelenksprobleme, Kreuzbandverletzungen, Kissing spines, Mauke (ggf. Ursache abstellen!), Muskelentzündungen, Narben, Saumlederhaut-Entzündung, Sehnen und Bänderentzündungen, Sommerekzem und Wunden.
Von Mai 2008 – August 2009 führte die DHG e.V. (Deutsche Huforthopädische Gesellschaft) eine bundesweite Studie zur Wirksamkeit von Blutegeln bei Hufrehe von Pferden durch. Es wurden dabei Pferde im akuten Stadium (innerhalb der ersten 24 Std.) behandelt, sowie Pferde, die unter einer chronischen Rehe-Erkrankung litten. Bei allen Rehepferden, die innerhalb von 72 Std. nach auftreten der Hufrehe mit Blutegeln behandelt wurden, konnte nach einer einmaligen Behandlung eine deutliche Verbesserung des Zustandes beobachtet werden. Noch gravierender war das Ergebnis der Rehepeferde, die innerhalb von 24 Std. nach dem Reheschub mit Blutegeln behandelt wurden; 6 von 10 Pferden waren nach 48 Stunden symptomfrei!
Das Ergebnis der gesamten Studie können Sie im Internet nachlesen.
Bitte vergessen Sie nicht, Blutegel können nur die Symptome der Hufrehe lindern / beseitigen, nicht den Auslöser! Bitte analysieren Sie die Ursache für die Hufrehe-Erkankung, sonst sind Rezidive vorprogrammiert! Stoffwechsel-Probleme sind oft ein Auslöser für diese Erkrankung. Bitte lassen Sie sich von einem erfahrenen Heilpraktiker / Tierarzt beraten und Ihr Tier umfassend behandeln.
Wie lange dauert eine Blutegel-Behandlung und wie oft muss sie durchgeführt werden?
Eine Blutegel-Behandlung dauert, je nach Art und Zustand der Erkrankung (starke Durchblutung oder geringe Durchblutung im zu behandelnden Gebiet), sowie der vorhandenen Außentemperaturen zwischen 1,5 – 3 Stunden. Die Blutegel dürfen während des Saugvorgangs nicht manipuliert oder entfernt werden. Ist der Bereich gut durchblutet ist die Behandlungszeit kürzer, bei schlecht durchbluteten Bereichen oder kalten Außentemperaturen, lassen sich die Egel meist etwas mehr Zeit.
Bei akuten Erkrankungen kann teilweise eine einmalige Behandlung ausreichen. Bei chronischen Erkrankungen ist eine mehrmalige Anwendung erforderlich.
Bei welchen Tieren / Pferden sollte von einer Blutegel-Therapie abgeraten werden
Bei Tieren in einem schlechten Allgemeinzustand, Kachexie, Anämie oder Leukämie, sowie bei Magengeschwüren, Diabetes oder hohem Fieber ist von einem Einsatz der Blutegel abzuraten. Auch bei Verabreichung von blutverdünnenden Medikamenten, ist die Blutegel-Therapie kontraindiziert.
Welche Blutegel-Behandlungen biete ich Ihnen an?
Da mein Hauptarbeitsbereich die Hufe sind, biete ich Ihnen Blutegel-Behandlungen bei folgenden Erkrankungen an: Abszesse, Arthrosen, Hämatome, Hufknorpelverknöcherung, Hufrehe, Hufrollen-Syndrom, Huflederhautentzündung, Kniegelenksprobleme, Saumlederhaut-Entzündung, Sehnen und Bänderentzündungen und Verletzungen.
Was kostet eine Blutegel-Behandlung?
Der Blutegel steht unter Artenschutz. In der Human- und Tiermedizin dürfen nur medizinische Blutegel verwendet werden. Die Aufzucht und Zwischenhälterung der Egel (32 Wochen) ist sehr zeit- und kostenintensiv. Je nach Erkrankung und Schweregrad kommen beim Pferd pro Behandlung zwischen 3-12 Egel zum Einsatz.
Die Preise für eine Blutegel-Behandlung erfahren Sie in der Rubrik Preise und Einsatzorte.